Inflation als Spiegel einer Gesellschaft im Stillstand
Inflation ist mehr als ein ökonomisches Phänomen. Sie offenbart Stillstand, politische Ohnmacht und die Krise einer Gesellschaft, die ihre eigenen Widersprüche verdrängt.
Plakolm und Karner lenken mit Symbolpolitik und falschen Bildern ab, doch in Wahrheit liegt das Problem in einer Politik, die seit Jahrzehnten Stillstand verwaltet. Während Symboldebatten dominieren, frisst die Inflation Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Inflation wird in Österreich gerne als „äußeres“ Problem inszeniert – als hätte sie sich von selbst über das Land gelegt. Doch tatsächlich zeigt sie die tieferen Verwerfungen: eine Wirtschaft, die von fossilen Energien und einzelnen Märkten abhängig blieb, und eine Politik, die Symptome lindert, statt Ursachen zu verändern.
Die eigentliche Krise ist nicht die Preissteigerung, sondern der Verlust an Gestaltungswillen. Während andere Länder Energiewende, Innovation und neue Märkte vorantreiben, debattiert Österreich über Rabattpickerl. Die Teuerung ist damit weniger Ursache als Indikator: ein Spiegel einer Gesellschaft, die von gestern lebt.
Besonders entlarvend war das Sommergespräch von Kanzler Stocker. Dort räumte er selbst Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte ein. Das ist kein Nebensatz, sondern ein Offenbarungseid: Eine politische Kultur, die ihr eigenes Scheitern benennt, ohne Konsequenzen zu ziehen, erklärt sich selbst bankrott.
Wer Inflation wirklich bekämpfen will, braucht mehr als Preisbremsen und Geldgeschenke: Mut zur Transformation. Bildung statt Bürokratie, Forschung statt Flickwerk, Industriepolitik statt Symboldebatten. Sonst bleibt jede Entlastung nur ein Pausenfüller – bis zur nächsten Krise.
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Inflation ist nur ein Symptom. Die eigentliche Knappheit liegt bei kritischer Analyse – helfen Sie, sie möglich zu machen:
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