Österreichs Wirtschaft zwischen Beschönigung und Realität

Österreichs Wirtschaft stagniert, die Inflation bleibt über EU-Schnitt, das Defizit steigt. Prognosen beschönigen die Lage, doch ohne Reformen verliert das Land den Anschluss an Europas Kern.

Österreichs Wirtschaft zwischen Beschönigung und Realität
Österreichs Wirtschaft zwischen Stagnation und Inflation. Politiker debattieren, während Geld verbrennt und die Uhr stillsteht. Illustration © Marjan Milosavljević, 13. September 2025.

Die OeNB rechnet für 2025 mit einem Wachstum nahe Null. Auf dem Papier klingt das stabil, in Wahrheit verschleiern Prognosen die tiefer liegenden Strukturprobleme.

Die Inflation liegt mit rund 4,1 % deutlich über dem Euroraum, wo die Teuerung längst zurückgeht. Für Haushalte bedeutet das reale Kaufkraftverluste, für Unternehmen steigende Lohn- und Energiekosten ohne Produktivitätsgewinne. Die Wettbewerbsfähigkeit erodiert schleichend.

Während Nachbarn Milliarden in Digitalisierung, Infrastruktur und Bildung investieren, verwaltet Österreich seinen Stillstand. Investitionen stagnieren, Modernisierung stockt, Verwaltung lähmt den Wandel.

Das Budgetdefizit bleibt mit über –4 % des BIP oberhalb der Maastricht-Grenze. Ein Verfahren aus Brüssel rückt näher, Ratingagenturen mahnen. Symbolpolitik ersetzt keine Reformen.

Österreichs Problem sind keine äußeren Schocks, sondern hausgemachte Schwächen: das Verdrängen harter Realitäten. Wer Vertrauen zurückgewinnen will, muss Reformen liefern – nicht nur Prognosen, die Schmerzen kaschieren.

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